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Die Storchen Pendule von Lenzkirch ist legendär und sehr gefragt. Sie taucht nur alle paar Jahre im Verkauf auf.
Bei der Beliebtheit spielt es kaum eine Rolle, ob es sich um die große oder kleine Pendule handelt, es findet sich immer schnell ein Käufer.
Nahezu zu jedem Preis, wenn die Uhren original und vollständig sind.
Von der Storchen Pendule gibt es mehrere Varianten. Hier zeigt es sich, dass auch Lenzkirch Produktionsschritte eingespart hat.
Die ursprünglich fein gedrechselten Säulen, die nur in Handarbeit hergestellt werden konnten, wurden durch gegossene Applikationen ersetzt.
Diese Applikationen konnten in großer Stückzahl nachgegossen werden, das Drechseln der kleinen Säulen mit den Podesten erforderte mehr handwerklichen Aufwand.
Weitere Varianten waren Modelle mit Schlagwerk, die etwas größer waren, dem zusätzlichen Schlagwerk geschuldet. Der Variantenreichtum erstreckte sich auch auf Äußerlichkeiten wie Zifferblätter oder Storchennester. So gab es (sehr selten) die Storchenpendule mit ziseliertem Zifferblatt, das man von den Lenzkirch Schauklern kennt, ein cremefarbiges Zifferblatt mit arabischen Zahlen, als auch ein Zifferblatt mit blauen römischen Ziffern.
Modifikationen gab es auch beim Pendel. Zum einen mit versilberter Pendellinse oder blank polierter Messinglinse. Auch die Storchennester unterscheiden sich, es gibt einige wenige, die ein kleineres rundes Nest haben bei denen die Küken sternförmig im Nest liegen. Durch das Nest wurde der Storch mittig in das Holz gesteckt.
Die Holzart war Nussbaum, das als Massivholz verarbeitet wurde. Möglicherweise gibt es auch Versionen aus Eichenholz. Eine Version aus Kirschbaum Holz befindet sich bei einem Stammkunden, die hat es wohl auch gegeben.
Die oben abgebildete Uhr ist die kleine Storchen Pendule, mit blauen Ziffern auf weißer Emaille. Die kleine Pendule schlägt nicht.
Rechts sehen Sie die große Storchen Pendule. Im Gegensatz zur kleinen ist das Zifferblatt cremefarbig, das ist jedoch nicht die Regel. Die Zeiger sind anders (original).
Das Herzstück dieser kleinen Kunstwerke sind solide Vollplatinen Uhrwerke mit feinsten Zapfen für minimale Reibung, Volltrieben und einer Graham Hemmung.
Die Genauigkeit der Uhr wird, wie bei allen Pendulen, durch Verlängerung oder Verkürzung der Schwingung eingestellt. Hierzu bedient man das feine Schräubchen unter der Pendellinse.
Die Berechnung der Schlagabfolge geschieht bei der großen Storchenuhr über ein Rechenschlagwerk. Dies hat den Vorteil dass die Uhr immer das schlägt, was die Zeiger anzeigen. Eine Neueinstellung der Schloßscheibe entfällt also. Der Ton beim Schlagen ist auf Grund des massiven Gehäuses und der Gongverstärkung sehr angenehm dunkel.
Bei beiden hier abgebildeten Pendulen ist die Pendellinse versilbert. Möglich sind polierte Messinglinsen und andere Zeiger Variationen.
Links sehen sie eine große Storchenpendule aus Kirschbaumholz. Das Pendel und einige Verzierungen, die Engel, Nest und Storch, sowie der Volang unter dem Baldachin waren versilbert.
Die Applikationen waren zwar auch aus Bronze, aber feuervergoldet. Feuervergoldung läuft nur wenig an, die Uhren bleiben strahlend.
Auf dieser Uhr sehen Sie das runde Storchennest. Die Tischuhr hat eine Türe mit Scharnieren und einem Ziergitter, das von innen mit Stoff bespannt ist.
Die kleinen Storchenuhren besitzen einsteckbare Türen, die von oben mit einem Riegel verschlossen werden.
Auf dem Foto sieht man auch die seitlichen Metalapplikationen vorn, statt der fein gedrechselten und gedrehten Holzsäulen, die die beiden oberen Storchenuhren besitzen.
Auch diese Pendule besitzt ein Rechenschlagwerk.
Eine andere Variante sehen sie unten. Diesmal mit weißem Zifferblatt, aber blauen arabischen Ziffern. Grundsätzlich kann man sagen, dass alle Variationen von Lenzkirch Zifferblättern in der Größe möglich sind. Es gibt nicht “die richtige” Storchenpendule.
Egal in welcher Option, die Storchenpendulen gehören zu den begehrtesten Sammleruhren. Es sind kleine detailverliebte Kunstwerke, die mit Liebe zum Detail produziert wurden.
Allerdings hat es wahrscheinlich keine große Auflage gegeben, denn man sieht sie höchst selten..
Wenn sie so etwas angeboten bekommen, die Uhr in restaurationsfähigem Zustand ist, greifen Sie zu.
Es ist eine sehr gute Geldanlage, denn bei guter Pflege stegt der Wert jedes Jahr.
Pflege:
Wenn Sie so eine Uhr besitzen, pflegen Sie sie gut, versäumen sie nicht die Reinigungsintervalle, spätestens alle 10 Jahre. Warum das wichtig ist, erkläre ich hier.
Auch die Gehäusepflege ist wichtig. Benutzen Sie keine Möbelpolituren aus dem Supermarkt. Im Optimalfall werden die Uhren nur abgestaubt.
Die meisten billigen Polituren enthalten Öle. Dieses zieht durch die feinen Haarrisse, die Antiquitäten im Schellack haben, in das Holz. Es wird fleckig und die Öle beginnen, den Schellack von unten anzugreifen.
Ölflecken im Holz sind nur schwer, bis überhaupt nicht, wieder zu entfernen. Als Laie kann man mit Möbelpolituren keine antiken Uhren restaurieren.
Man muß Holz auch nicht “nähren”. Das wurde am Baum genährt. Zum Schutz und zur Veredelung ist eine Versiegelung aufgebracht worden, das ist der Schellack.
Wenn der Schellack nicht mehr gut ist, muß die Uhr zur Restauration. Auch Applikationen müsen hin und wieder gereinigt werden. Sie greifen durch Korrosion das Holz an. Bei der Restauration werden sie von hinten lackiert, um das zu verhindern.
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Links sehen sie eine der wohl ursprünglichsten Varianten der Storchen Pendule. Am auffälligsten ist zunächst das cremefarbige Zifferblatt aus Emaille mit römischen Ziffern. Diese Storchenuhr besitzt oben Halbsäulen, unten gedrechselte, in sich gedrehte Vollsäulen aus Massivholz.
Auch die Applikationen unterscheiden sich von denen anderen Varianten in Größe, Ausstattung und Anzahl. Die Applikationen sind, wie bei allen Storchenuhren, aus Bronzeguss, Säure vergoldet, zum Teil versilbert.
Sie sehen, diese besonders seltene klene Pendule ist in jeder Variante eine Besonderheit, ein kleines detailverliebtes Kunstwerk.
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